Das News Archiv der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt

3. Herzwoche Sachsen-Anhalt vom 5. bis 10. September 2022 – Zahnarztpraxen können kostenfrei Aktionspakete bestellen

3. Herzwoche Sachsen-Anhalt vom 5. bis 10. September 2022 – Zahnarztpraxen können kostenfrei Aktionspakete bestellen

Die Sterblichkeit durch akuten Herzinfarkt ist in Sachsen-Anhalt besonders hoch und nur die Wenigsten wissen, wie stark sich die Zahn- und Mundgesundheit auf die Herzgesundheit auswirken kann. Es bedarf einer breiten Aufklärung der Bevölkerung, weshalb sich die Zahnärztekammer – wie auch in den Vorjahren – als Kooperationspartner an der landesweit gestreuten Informationskampagne zur Herzwoche Sachsen-Anhalt beteiligt.

Die Deutsche Herzstiftung hat zahlreiche Informationsmaterialien herausgegeben. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, werden die Materialien landesweit verteilt und in Arztpraxen, Zahnarztpraxen, Apotheken und weiteren Stellen ausgelegt.

Zahnarztpraxen können die Informationsmaterialien in Form von Aktionspaketen kostenfrei in der Zahnärztekammer abfordern.

Hintergründe und Veranstaltungen

 

Kontakt:

Julia Fleischer
fleischer@zahnaerztekammer-sah.de
 0391 739 39 17

Herzwoche 2023 Aktionspakete

Mundgesunder Schulanfang: Zahnärztekammer gibt fünf Tipps für gesunde Zähne in der Grundschule

Mundgesunder Schulanfang: Zahnärztekammer gibt fünf Tipps für gesunde Zähne in der Grundschule

Für tausende Kinder in Sachsen-Anhalt beginnt in diesen Tagen mit der feierlichen Einschulung ein neuer Lebensabschnitt. Unverzichtbar für die Steppkes ist dabei eine prall gefü̈llte Schultüte. Auf das Naschen muss nicht generell verzichtet werden. Aber der vernünftige Umgang mit der „süßen Versuchung“ sollte gelernt sein. Mit diesen fünf Tipps von Zahnärztin Dr. Nicole Primas von der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt gibt es keine Zahnschmerzen in der Grundschulzeit:

Vorstand Frau Dr. Primas

1. Nicht nur Süsses in die Schultüte: Naschereien sind lecker und schwer zu verbieten. Doch mehrfach am Tag sollte nicht genascht werden, da so die Zähne dem Zucker über einen langen Zeitraum ausgesetzt sind. Daher empfiehlt sich, lieber nur zu einer Mahlzeit zu naschen. Neben Süssigkeiten sollten auch Stifte und Malbuch, kleine Spielzeuge oder Lesebücher in die Schultüte gelegt werden. Davon hat das Kind länger etwas.

2. Zahngesundes Frühstück: Das Schulfrühstück soll den Schulkindern Kraft für den Tag geben und deshalb möglichst ausgewogen sein. Eine Portion Obst oder Gemüse, eine Schnitte (Vollkorn-)Brot mit Käse oder Wurst und ein Getränk sind das ideale Frühstück für Kinder. Soft-Drinks, Eistee und ähnliche Getränke sind zwar lecker, enthalten aber viel Zucker und schädigen die Zähne. Den Durst löschen Wasser oder ungesüsste Tees viel besser.

3. Selbst die Zähne putzen: Spätestens mit der Einschulung sollten Kinder auch selbst die Zähne putzen. Eltern können anfangs noch nachputzen. Sie sollten hin und wieder kontrollieren und darauf achten, dass die Kinder keine Region im Mund vergessen. Die Putztechnik für Kinder heißt KAI. Das steht für Kauflächen-Außenflächen-Innenflächen. Das Zähneputzen sollte 2 bis 3 Minuten dauern.

4. Wackelzähne und Wechselgebiss: In der Regel beginnt der Zahnwechsel zwischen dem 6. und 7. Lebensjahr. Die Milchzähne fallen nach und nach aus, an ihre Stelle treten die bleibenden Zähne. An den Milchzähnen gewackelt werden darf, aber am besten nur vom Kind selbst. Oft schieben sich die ersten bleibenden vorderen Backenzähne fast unbemerkt ins Freie, weil sie keine Milchzahn-Vorgänger haben. Bei Fragen helfen die Zahnärztin oder der Zahnarzt.

5. Kontrolle beim Zahnarzt: Regelmäßig kommt der jugendzahnärztliche Dienst in die Schule und kontrolliert die Zähne der Kinder. Trotzdem sollten Eltern mit ihnen zu den halbjährlichen Kontrollen beim Hauszahnarzt gehen. Der Besuch bietet auch eine gute Möglichkeit für Eltern und Kind, alle Fragen zur Mundgesundheit zu stellen.

Schultüten

Zahn(kul)tour blickt hinter die Landtagskulissen

Zahn(kul)tour blickt hinter die Landtagskulissen

Die interdisziplinäre Veranstaltungsreihe der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt geht wieder „on tour“ und blickt am Donnerstag, 8. September 2022, hinter die Kulissen des Landtages von Sachsen-Anhalt. Inspiriert von der reichen Kulturlandschaft Sachsen-Anhalts, soll der Dialog von Zahnärztinnen und Zahnärzten mit Künstlern, Wissenschaftlern, Politikern und engagierten Menschen aus Sachsen-Anhalt initiiert werden. Eigentlich sollte es bereits im vergangenen Jahr im Vorfeld der Bundest- und Landtagswahlen in den Landtag von Sachsen-Anhalt nach Magdeburg gehen, doch die Corona-Pandemie durchkreuzte diese Pläne. Der Blick hinter die Kulissen des Landesparlamentes wird deshalb nun mit einer Extra-Ausgabe der Zahn(kul)tour nachgeholt.

17.10 Uhr treffen sich die Teilnehmer vor dem Eingang des Landtages. Nach einer Führung durch das Gebäude und der Teilnahme an der laufenden Plenarsitzung können die Besucherinnen und Besucher bei einem Hintergrundgespräch dem Landtagsabgeordneten Tobias Krull, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU, auf den Zahn fühlen. Er wird Rede und Antwort stehen, wie die Regierungskoalition die zahnärztliche Versorgung Sachsen-Anhalts zukünftig sicherstellen wird.

Interessierte melden sich bitte per Mail sage@zahnaerztekammer-sah.de), Fax 0391 73939-20 oder Post Gr. Diesdorfer Str. 162, 39110 Magdeburg bis zum 31. August 2022 bei der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt an. Wir freuen uns auf Sie!

90 ZFA-Azubis starten ins Berufsleben

87 ZFA-Azubis starten ins Berufsleben

87 junge Frauen aus ganz Sachsen-Anhalt kamen am 9. Juli 2022 wieder nach Magdeburg, um in feierlicher Atmosphäre im Ratswaage-Hotel gemeinsam mit Verwandten, Partnern und Freunden den Abschluss ihrer Berufsausbildung als Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) zu feiern. „Eine aufregende, spannende und auch anstrengende Zeit liegt hinter Ihnen“, sagte Dr. Mario Dietze, Referent für Zahnärztliches Personal der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt, mit Blick auf die Corona-Pandemie. Azubis und Lehrkräfte hätten jedoch erfolgreich neue Wege gefunden, trotz widriger Umstände wie Lockdown und eingeschränktem Praxisbetrieb zu lehren und zu lernen, so der Merseburger Zahnarzt. Dr. Dietze dankte ausdrücklich allen Beteiligten für die Sicherstellung der Ausbildung. „Sie als Fachkräfte werden händeringend gesucht! Bleiben Sie fachlich auf dem Laufenden und suchen Sie nicht den perfekten Arbeitsplatz, sondern gestalten Sie ihn sich selbst“, gab Jeanette Triebel, Koordinatorin der BBS Otto Schlein in Magdeburg, den Absolventinnen mit auf den Weg.

Freisprechung Azubi ZFA 2022

Inklusive Röntgenschein und Befähigung zur Aufbereitung von Medizinprodukten – keine Selbstverständlichkeit im Bundesvergleich – sind die neuen ZFA nun bereit für den Start ins Berufsleben und können sich auf Wunsch bei der ZÄK weiter qualifizieren. Die Abschlussergebnisse sind übrigens ordentlich: Sieben junge Damen beendeten als Jahrgangsbeste mit einem „sehr gut“ ihre Ausbildung. 38-mal konnte das Prädikat „gut“ vergeben werden, 30-mal ein „befriedigend“. Zwölf ZFA fanden auf ihren Kammerbriefen ein „ausreichend“, nur drei Auszubildende haben den Abschluss nicht geschafft. Im Herbst beginnt die ZFA-Ausbildung nach neuer, modernisierter Ausbildungsverordnung.

Your Days 2022: Kammer, Kultur, Wissenschaft

Your Days 2022: Kammer, Kultur, Wissenschaft

Auch in diesem Jahr konnten vom 24.06. bis 25.06.2022 die Your Days – die besonders auf unsere „Neuen“ abgestimmten Willkommenstage der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt erfolgreich und mit einer bemerkenswert großen Teilnehmerzahl durchgeführt werden. Die ursprünglich von der Geschäftsführerin Christina Glaser und Prof. Dr. Christian Gernhardt ins Leben gerufene, seit einigen Jahren von beiden geplante und organisierte Veranstaltung, findet immer in den Sommermonaten statt. Sie soll junge Kolleginnen und Kollegen mit Unterstützung der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt für die zahnärztliche Tätigkeit begeistern, bei auftretenden Fragen und Problemen der jungen Kolleginnen und Kollegen unterstützend und hilfreich zur Seite stehen sowie Werbung für eine weitere Tätigkeit in Sachsen-Anhalt machen und die hervorragenden Berufsmöglichkeiten im Land hervorheben. Der Teilnehmerkreis – zwanzig neu approbierte Kolleginnen und Kollegen, die ihr Studium größtenteils an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg im letzten Jahr erfolgreich abgeschlossen haben, konnte daher im Juni 2022 wieder ein –  speziell auf ihre Wünsche abgestimmtes – spannendes und abwechslungsreiches Programm, bei dem auch Raum für Gespräche und Erlebnisse gegeben wurde, erwarten.

Am Freitagnachmittag startete die Veranstaltung, hoch über Magdeburg mit Blick auf die Musical-Bühne von Rebecca in den Räumlichkeiten der Investitionsbank (IB). Die Geschäftsführerin Christina Glaser und Förderberater Nils Sandvoß begrüßten die Angereisten zum Kennenlernwochenende. Gleich zu Beginn konnten zwei junge Kollegen – Oralchirurg Dr. Janos Oettler und Zahnarzt Christoph Reichelt aus Magdeburg, beides hochqualifizierte Kollegen – über ihren Weg in ein spannendes und erfolgreiches Berufsleben berichten. Interessiert und von Anfang an hoch motiviert, verfolgten die jungen Mitglieder die Präsentationen und Gedankengänge der Referenten. Sie staunten nicht schlecht, was alles zu bedenken ist, wenn man sich für den Weg in die eigene Praxis entscheidet: Standort, Verkehrsanbindung, Mitarbeiter, Spezialisierung und natürlich die gesamte Praxisausstattung wurden thematisiert. Auch Wege durch den Berater-, Versicherungs- und Bankendschungel wurden offen diskutiert: An wen kann man sich wenden und welche Hilfestellungen sollte man wie und wann annehmen? Zu diesen wichtigen Fragen und Angeboten, denen gerade junge Menschen oft überfordert gegenüberstehen, gab es hilfreiche Antworten von den beiden jungen Kollegen.

Danach gab es einen Exkurs in die Steuerwelt. Hier wurde die optimale Nutzung aller Ressourcen im Bereich Praxismanagement dargestellt. Steuerberater Rainer Bergmann brachte viele Zahlen mit, die veranschaulichten, was für ein gutes Praxismanagement wichtig ist. Gerade beim Thema Finanzen ist es wichtig, auch über mögliche Förderprogramme informiert zu sein. Daher gab es zum Schluss des ersten Fortbildungstages noch ein paar wertvolle Tipps von der Investitionsbank, welche Möglichkeiten das Land Sachsen-Anhalt im Bereich Förderungen aktuell bietet und wo man die wichtigen Informationen findet.

Der Freitagabend war dem kollegialen Miteinander und Austausch gewidmet. Daher ging es zusammen mit den Organisatoren bei sommerlichen Temperaturen mit Fahrrädern durch Magdeburg und an der Elbe entlang – eine perfekte Möglichkeit die Landeshauptstadt zu erkunden. Zwischenstopps in einer Strandbar und einer Kneipe wurden in lockerer Atmosphäre für Gespräche, Diskussionen und auch die ein oder andere fachliche Frage bei leckerem Essen und Trinken genutzt.

Your days 2022

Am nächsten Tag stand die fachliche Fortbildung im Fokus. Im Vorfeld wurden dazu die Teilnehmer nach ihren Wunschthemen befragt und Prof. Dr. Gernhardt gab daher Einblicke in die ästhetische Parodontalchirurgie. Am Schweinekiefer wurden praktische Übungen durchgeführt und die Möglichkeit zum fachlichen Austausch wurde rege und engagiert genutzt. Am Ende können wir gemeinsam feststellen, dass die beiden Tage nicht nur den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sehr gut gefallen haben, sondern auch die Vertreter der Zahnärztekammer haben durch den Austausch mit unseren „Jungen“ sehr viele Eindrücke und auch Ideen für die Zukunft mitnehmen können. Die tolle Stimmung und freundschaftliche Atmosphäre tat ihr Übriges. Wir kommen alle gerne wieder und sind uns bewusst, dass solche Veranstaltungen, obwohl sie ein hohes Maß an Engagement und Einfallsreichtum erfordern, viel erreichen können und in der Fortbildungslandschaft der Länder nicht alltäglich sind.

Zum Schluss möchten wir unserem Mitorganisator ZA Anh Duc Nguyen aus Halle (Saale), selbst Assistenzzahnarzt, danken, dass er dieses Event mit geplant hat und vor allem die jungen Zahnärztinnen und Zahnärzte überzeugt hat, dabei zu sein. Ein Format, das es lohnt auch im nächsten Jahr wieder aufzulegen. Wir sind bereit dafür und freuen uns schon jetzt auf den nächsten Jahrgang!

Senioren der ZÄK wandelten auf den Spuren Martin Luthers

Senioren der ZÄK wandelten auf den Spuren Martin Luthers

„Von daher bin ich“, sagte der Mönch, Theologieprofessor und Reformator Martin Luther über Eisleben – Grund genug für rund 40 Zahnärztinnen und Zahnärzte im Ruhestand, sich unter Führung des Seniorenbeauftragten Karl-Heinrich Mühlhaus die Lutherstadt und das nahe Kloster Helfta bei der vierten Auflage der Seniorenfahrt der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt genauer anzusehen. Und das beschauliche Städtchen, das von allen Kriegswirren und –zerstörungen der vergangenen Jahrhunderte im Wesentlichen verschont blieb und daher viel historisches Flair hat, enttäuschte nicht. Stadtführer Dieter Vopel führte die Gruppe vom Geburtshaus Martin Luthers – wohl im November 1483 erblickte er hier das Licht der Welt – über die spätgotische Kirche St. Petri-Pauli, wo Luther einen Tag später getauft wurde – bis zum Eisleber Marktplatz, wo das heutige Hotel „Graf von Mansfeld“ steht, in dem er am 18. Februar 1546 verstarb. Quasi nebenbei erfuhren die Teilnehmenden viel Wissenswertes über die Bergbautradition der Region und die städtische Entwicklung Eislebens, das sich zumindest in Zeiten der Reformation von der Einwohnerzahl her beinahe als Großstadt sehen konnte.

Nach standesgemäßer Stärkung in der „Lutherschenke“ ging die Fahrt weiter zum nahen Kloster Helfta. Auch hier spürt man den Hauch der Geschichte: Im 13. Jahrhundert war Helfta die Krone der deutschen Frauenklöster, berühmte Mystikerinnen wie Mechthild von Magdeburg lebten und arbeiteten hier. Nach der Auflösung im Zuge der Reformation wurden die Klostermauern mehr als 450 Jahre lang zweckentfremdet, u. a. für Viehhaltung. 1999 geschah ein kleines Wunder – rund ein Dutzend Zisterzienserinnen hauchten dem Kloster neues Leben ein und schufen einen Ort der Einkehr und Besinnung. Diese Ruhe spürte auch die Reisegruppe beim Wandeln auf dem weitläufigen Klostergelände. Beim abschließenden Kaffeetrinken spielte Zahnarzt Volker Räthe als Salzatal zur Freude aller am Klavier Volkslieder wie „An der Saale hellem Strande“ oder „Am Brunnen vor dem Tore“ – ein gelungener Abschluss, und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer freuen sich bereits auf die Fahrt im kommenden Jahr.

Notdienst: Hilfestellung für die Praxen

Notdienst: Hilfestellung für die Praxen

Wann ist der Zahnschmerz ein Notfall? Das interpretieren Patienten, die in so eine Ausnahmesitation kommen, naturgemäß unterschiedlich. Reicht vielleicht eine Schmerztablette, um sich bis zur regulären Sprechstunde des Hauszahnarztes zu „retten“? „Der Notdienst dient allein zur Behandlung dringender, nicht aufschiebbarer Fälle – beispielsweise Schmerzen, eitrige Entzündungen oder auch Nachblutungen nach zahnmedizinisch-chirurgischen Eingriffen. Der Zahnarzt kann und darf hier nur Maßnahmen zur Schmerzbeseitigung und -linderung und zur Verhinderung eines Fortschreitens der akuten Krankheitssituation des Patienten ergreifen“, erklärt Dr. Dirk Wagner, Referent für Öffentlichkeitsarbeit im Vorstand der. Im Zweifelsfall, gerade bei Kindern, sollte man jedoch auch im Sinne der Berufsethik lieber draufgucken, wie auch Urteile regionaler Berufsgerichte zeigen, so Wagner. Zur weiteren Behandlung und zum Abschluss der begonnenen Therapie sollten sich Notfallpatienten bei ihrem Hauszahnarzt in dessen regulärer Sprechstunde vorstellen.

 

Um Patienten darüber aufzuklären, was ein Notfall ist, hat der gemeinsame Öffentlichkeitsausschuss von KZV und ZÄK beschlossen, auf Basis einer ähnlichen Aktion der Zahnärzteschaft Brandenburgs den hiesigen Praxen ein Poster (siehe zn Juni 2022) sowie kostenlos bestellbare Visitenkarten zur Verfügung zu stellen, die im Wartezimmer oder am Tresen ausgelegt werden können. Poster und Karten führen außerdem per Weblink bzw. QR-Code zur Übersichtsseite für Notdienste auf der Internetseite der ZÄK, was lästiges Suchen überflüssig macht und so einen echten Mehrwert für die Patienten darstellt. Der Ausschuss bittet die Kollegenschaft deshalb um ausgiebige Nutzung.

Vertragszahnarztpraxen können ab sofort in der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt kostenlos Notdienst-Visitenkarten im 50er-Pack bestellen. Ansprechpartnerin ist Andrea Sage, sage@zahnaerztekammer-sah.de oder telefonisch unter 0391 / 73939-21.

 

Quo vadis, Kammer?

Quo vadis, Kammer?

Wie viel Selbstverwaltung kann und will sich der Berufsstand leisten? Diese Frage stand vor dem Hintergrund schrumpfender Mitgliedszahlen und damit sinkender Beitragseinnahmen im Zentrum der  Frühjahrs-Kammerversammlung der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt, die am 15. Juni 2022 im Magdeburger Ratswaage-Hotel stattfand. Eine Beitragsanpassung sei nach 20 Jahren wohl unumgänglich, so die Meinung der 36 anwesenden Delegierten. Auf der Herbst-Kammerversammlung soll ein entsprechender Beschluss gefasst werden.

 

Die Kammerdelegierten diskutierten zudem ausführlich über ein Veto der Aufsicht zum KV-Beschluss aus dem vergangenen Herbst, der eine Änderung der Entschädigungsordnung vorsah. Angestellte Kolleginnen und Kollegen sowie Ruheständler sollten für ihr Engagement in der ZÄK die gleichen Sitzungsgelder erhalten wie niedergelassene Zahnärztinnen und Zahnärzte, so der damalige Beschluss. Dies sei jedoch nicht mit den Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit vereinbar, so das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung. Die Delegierten beschlossen nun, die neue Ordnung ruhen zu lassen, bis die Angelegenheit vor dem Verwaltungsgericht Magdeburg entschieden wurde.

Weitere Themen der Kammerversammlung waren der wachsende Mangel an zahnärztlichem Personal, die anhaltenden Probleme mit der Telematikinfrastruktur und die kieferorthopädische Behandlung von Kindern aus der Ukraine. Einstimmig befürwortet wurde der Antrag des Delegierten Dr. Matthias Richter (Wernigerode), angesichts der drohenden Unterversorgung die Gebühren für die Anstellung von Zahnärzten zu streichen. Der Kammervorstand will sich entsprechend mit der zuständigen KZV in Verbindung setzen.

3.190 Euro aus Tombolaerlös des Zahnärztetages gehen an Projekt „Halle hilft Haiti“

3.190 Euro aus Tombolaerlös des Zahnärztetages gehen an Projekt „Halle hilft Haiti“

Eine respektable Summe von 3.190 Euro hatte die Tombola beim diesjährigen Zahnärztetag am 30. April 2022 in Magdeburg gebracht. Einen Monat später, am 1. Juni, reiste nun Kammerpräsident Dr. Carsten Hünecke mit Spendenscheck und Blumen im Gepäck nach Halle (Saale), um das Geld symbolisch Zahntechnikermeister Ralf Thum, dem Vorsitzenden des diesjährigen Begünstigten, des Vereines „Halle hilft Haiti“, zu übergeben. 2016 hatte Thum mit Gleichgesinnten, darunter weiteren Zahntechnikern, Zahnärzten und dem bekannten Hallenser Kunsttöpfer Tilman Beyer, den Verein „Halle hilft Haiti“ gegründet. Ziel des Vereines ist es, auf der Insel ein Zahntechnik-Labor aufzubauen und jungen Haitianern eine Ausbildung zu ermöglichen. Der Inselstaat Haiti, westlich der Dominikanischen Republik gelegen, ist das Armenhaus der Karibik und wird regelmäßig von politischen Unruhen und schweren Naturkatastrophen heimgesucht. Nach der Ermordung des Präsidenten Jovenel Moïse vor rund einem Jahr werde die Hauptstadt Port-au-Prince von kriminellen Banden beherrscht, berichtete Thum bei der Übergabe. Dennoch möchte er im Juli nach Haiti reisen, mache aber einen Bogen um die Hauptstadt und fahre nach Cap-Haïtien in den Norden, wo ein Labor eingerichtet werden soll. Sein Plan ist, schon bald zwei junge Haitianer nach Halle zu holen, und diese dort drei Monate lang in der Fertigung von Prothesen so auszubilden, dass sie in ihrer Heimat weitere Zahntechniker anlernen können. Das bei der Tombola gesammelte Geld werde sicher dabei helfen, bekräftigte Dr. Carsten Hünecke und wünschte dem Verein viel Erfolg bei seiner Tätigkeit.

ZFA: Mit neuer Ausbildungsverordnung moderne Basis für Perspektiven im Beruf gelegt

ZFA: Mit neuer Ausbildungsverordnung moderne Basis für Perspektiven im Beruf gelegt

BZÄK und Verband medizinischer Fachberufe e.V. zur modernisierten Berufsausbildung Zahnmedizinischer Fachangestellter

 

21 Jahre nach der letzten Novellierung tritt am 1. August 2022 eine neue Verordnung über die Berufsausbildung zur bzw. zum Zahnmedizinischen Fachangestellten in Kraft. Im Konsensverfahren haben die Sozialpartner – der Verband medizinischer Fachberufe e.V., ver.di und die Bundeszahnärztekammer – gemeinsam mit den zuständigen Institutionen und Bundesministerien in den vergangenen beiden Jahren intensiv daran gearbeitet, die Ausbildungsverordnung zu modernisieren. Die neue Verordnung wurde nun am 25. März im Bundesgesetzblatt veröffentlicht.

Schwerpunkte der Anpassungen sind zum einen neue Standardberufsbildpositionen, die für alle nach dem BBiG geregelten Ausbildungsberufe gelten. Dazu gehören Umweltschutz und Nachhaltigkeit sowie digitalisierte Arbeitswelt. „Zusätzlich war es notwendig, die Kommunikation und Kooperation im Berufsbild ZFA auszubauen“, erläutert Karin Becker-Oevermann, Vizepräsidentin im Verband medizinischer Fachberufe e.V. „Kommunikation ist entscheidend für die individuelle Betreuung der Patientinnen und Patienten. ZFA müssen auf Erwartungen und Wünsche der Patienten und Patientinnen eingehen und dabei soziale, psychische und somatische Kontextfaktoren berücksichtigen. Diese Kompetenzen müssen besonders beim Umgang mit Menschen mit Behinderung, besonderen Unterstützungsbedarfen, bei Risikopatienten, Kindern und bei ängstlichen Personen beherrscht werden.“

Inhalte, deren Niveau in der ZFA-Berufsausbildung deutlich erweitert wurden, betreffen neben der Assistenz bei verschiedenen zahnärztlichen Behandlungen das Durchführen von Hygienemaßnahmen, das Aufbereiten von Medizinprodukten, das Organisieren, Bewerten und Reflektieren betrieblicher – auch digitaler – Arbeitsprozesse. Aber auch im Bereich des Qualitätsmanagements und der Abrechnung zahnärztlicher Leistungen sowie im berufsbezogenen Umgang mit einer fremden Sprache – i. d. R. in Englisch – waren Anpassungen notwendig.

„Die Novellierung der Ausbildungsverordnung macht deutlich, wie anspruchsvoll dieser Beruf auch in Zukunft bleibt“, erklärt Sylvia Gabel, Referatsleiterin ZFA im Verband medizinischer Fachberufe e.V. und ergänzt: „Das ist wichtig. Denn auf dieser Grundlage bauen sich Abschlüsse auf, die auf Länderebene gesetzlich geregelt sind, so zum Beispiel als Zahnmedizinische Prophylaxeassistentin (ZMP), als Dentalhygienikerin (DH) bzw. als Fachwirtin für zahnärztliches Praxismanagement (FZP).“ Sylvia Gabel appelliert an ihre Kolleginnen und Kollegen, diese Aufstiegsfortbildungen zu absolvieren, um auch die Perspektiven in diesen Beruf zu nutzen.

„ZFA sind ein essenzieller Bestandteil jeder Zahnarztpraxis, ohne sie würden die Praxen gar nicht funktionieren“, so Henner Bunke, D.M.D./Univ. of Florida, BZÄK-Vorstandsreferent für ZFA und Präsident der Zahnärztekammer Niedersachsen. „Durch die Fortbildung zur ZMP oder DH können sie sich noch mehr in den Praxisabläufen einbringen, Zahnärztinnen und Zahnärzte entlasten und den Patientinnen und Patienten zu einer besseren Mundgesundheit verhelfen. Daher ist es wichtig, die Ausbildungsverordnung aktuell zu halten und an die derzeitigen Erfordernisse anzupassen. Das ist mit der jetzigen Novellierung sehr gut gelungen.“

BZÄK und Verband medizinischer Fachberufe e.V. rufen die niedergelassenen Zahnärztinnen und Zahnärzte auf, die neue Ausbildung mit Leben zu füllen, verstärkt für eine Ausbildung in diesem Beruf zu werben und so für gut aus- und fortgebildeten ZFA attraktive Perspektiven aufzuzeigen.