Senioren der ZÄK wandelten auf den Spuren Martin Luthers

„Von daher bin ich“, sagte der Mönch, Theologieprofessor und Reformator Martin Luther über Eisleben – Grund genug für rund 40 Zahnärztinnen und Zahnärzte im Ruhestand, sich unter Führung des Seniorenbeauftragten Karl-Heinrich Mühlhaus die Lutherstadt und das nahe Kloster Helfta bei der vierten Auflage der Seniorenfahrt der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt genauer anzusehen. Und das beschauliche Städtchen, das von allen Kriegswirren und –zerstörungen der vergangenen Jahrhunderte im Wesentlichen verschont blieb und daher viel historisches Flair hat, enttäuschte nicht. Stadtführer Dieter Vopel führte die Gruppe vom Geburtshaus Martin Luthers – wohl im November 1483 erblickte er hier das Licht der Welt – über die spätgotische Kirche St. Petri-Pauli, wo Luther einen Tag später getauft wurde – bis zum Eisleber Marktplatz, wo das heutige Hotel „Graf von Mansfeld“ steht, in dem er am 18. Februar 1546 verstarb. Quasi nebenbei erfuhren die Teilnehmenden viel Wissenswertes über die Bergbautradition der Region und die städtische Entwicklung Eislebens, das sich zumindest in Zeiten der Reformation von der Einwohnerzahl her beinahe als Großstadt sehen konnte.

Nach standesgemäßer Stärkung in der „Lutherschenke“ ging die Fahrt weiter zum nahen Kloster Helfta. Auch hier spürt man den Hauch der Geschichte: Im 13. Jahrhundert war Helfta die Krone der deutschen Frauenklöster, berühmte Mystikerinnen wie Mechthild von Magdeburg lebten und arbeiteten hier. Nach der Auflösung im Zuge der Reformation wurden die Klostermauern mehr als 450 Jahre lang zweckentfremdet, u. a. für Viehhaltung. 1999 geschah ein kleines Wunder – rund ein Dutzend Zisterzienserinnen hauchten dem Kloster neues Leben ein und schufen einen Ort der Einkehr und Besinnung. Diese Ruhe spürte auch die Reisegruppe beim Wandeln auf dem weitläufigen Klostergelände. Beim abschließenden Kaffeetrinken spielte Zahnarzt Volker Räthe als Salzatal zur Freude aller am Klavier Volkslieder wie „An der Saale hellem Strande“ oder „Am Brunnen vor dem Tore“ – ein gelungener Abschluss, und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer freuen sich bereits auf die Fahrt im kommenden Jahr.