Zahnärzteschaft Sachsen-Anhalts protestiert am 28. Juni 2023 vor dem Landtag
Zahnärzteschaft Sachsen-Anhalts protestiert am 28. Juni 2023 vor dem Landtag
„Faule Politik – faule Zähne“ – unter diesem Slogan protestiert die Zahnärzteschaft Sachsen-Anhalts am Mittwoch dem 28. Juni 2023 ab 9 Uhr vor dem Landtag von Sachsen-Anhalt auf dem Magdeburger Domplatz. Bei der vom Landesverband des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte (FVDZ) angemeldeten Veranstaltung sollen sowohl Honorarkürzungen und Leistungsbudgetierung durch die Bundesregierung als auch das Nichtstun der Landesregierung angesichts des sich anbahnenden Versorgungsnotstandes – bis 2030 erreicht die Hälfte der hiesigen Zahnärztinnen und Zahnärzte das Rentenalter – an den Pranger gestellt werden. Erst kürzlich hatte die Landesregierung der Einführung einer Landeszahnarztquote, wie sie auch für Allgemeinmediziner und Öffentlichen Gesundheitsdienst eingeführt wurde, eine Abfuhr erteilt. All dies geht am Ende zu Lasten der Mundgesundheit der Bevölkerung.
„Wir stehen gemeinsam mit unserer Schwesternkörperschaft KZV zu einhundert Prozent hinter dieser Protestaktion“, erklärte Dr. Carsten Hünecke, Präsident der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt und niedergelassener Zahnarzt aus Magdeburg. Scharf kritisierte er die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im Rahmen des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes veranlasste Budgetierung sowie dessen fortgesetzte Weigerung, die Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) zu novellieren – hier liegt der Punktwert für die Bewertung privatzahnärztlicher Leistungen seit 1988 unverändert bei 11 Pfennig. Hier zeige sich einmal mehr die Geringschätzung niedergelassener (Zahn-)Arztpraxen, die die ambulante Gesundheitsversorgung in Deutschland tragen, so Hünecke. Er forderte alle Mitglieder der ZÄK auf, sich am Protest zu beteiligen.
Konkret fordert die Zahnärzteschaft Sachsen-Anhalts vor dem Landtag eine Abschaffung der Budgetierung und landeseigene Maßnahmen zur Sicherung der zahnärztlichen Versorgung – im Interesse der Patientinnen und Patienten in Sachsen-Anhalt.