Das News Archiv der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt

„Faule Zähne“: 500 Teilnehmer bei Protest vor dem Landtag

„Faule Zähne“: 500 Teilnehmer bei Protest vor dem Landtag

500 Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie Mitarbeiterinnen von Praxisteams haben am 28. Juni 2023 vor dem Landtag von Sachsen-Anhalt in Magdeburg gegen eine „faule Politik“ von Landes- und Bundesregierung protestiert. Gleichzeitig blieben zahlreiche Praxen im Land geschlossen. Der vom Freien Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) initiierte und von den zahnärztlichen Körperschaften Kassenzahnärztliche Vereinigung und Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt unterstützte Protest richtet sich einerseits gegen die Untätigkeit des Landes angesichts der drohenden Versorgungskrise – bis 2030 wird die Hälfte der 1.263 Vertragszahnärztinnen und -ärzte in Sachsen-Anhalt das Rentenalter erreicht haben. Bereits jetzt finden viele Patienten keine Praxis mehr. Gleichzeitig gefährdet die Wiedereinführung der strikten Budgetierung durch den Bund die Fortschritte beim Einsatz für eine gute Mundgesundheit in Sachsen-Anhalt, insbesondere die Behandlung der Volkskrankheit Parodontitis, die wiederum Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes begünstigt. Der Landtag kam an diesem Tag zu seiner letzten dreitägigen Sitzung vor der Sommerpause zusammen. Voraussichtlich am Freitag will das Plenum ein weiteres Mal auf Antrag der Linken über die zahnärztliche Versorgung und die Einführung einer Landeszahnarztquote debattieren.

Sommertreff für ZMP & ZMV war ein voller Erfolg

Sommertreff für ZMP & ZMV war ein voller Erfolg

Neues Konzept, neuer Veranstaltungsort: Die Erstauflage des Sommertreffs der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt für ZMP & ZMV am 23. Juni 2023 in Magdeburg war ein voller Erfolg. Knapp 70 Zahnmedizinische Prophylaxe- und Verwaltungsassistentinnen sowie in Prophylaxe und Verwaltung tätige Zahnmedizinische Fachangestellte waren auf Einladung des Vorstandsreferenten Dr. Mario Dietze ins Familienhaus gekommen, um sich weiterzubilden und untereinander auszutauschen.

Im hochkarätig besetzten Fortbildungsprogramm gab Dentalhygienikerin Ute Rabing den ZMP ein Update zur Implantatpflege und die ZMV erhielten von Praxismanagerin Emine Parlak einen Überblick zur Abrechnung implantologischer Leistungen. Nach der Mittagspause erfuhren die Teilnehmerinnen von Teamcoach Jane Balstra mehr über alltägliche Probleme in einem Praxisteam und wie sich diese mit gewaltfreier Kommunikation lösen lassen. Höhepunkt des Sommertreffs war aber wohl der exklusive Blick hinter die Kulissen des nahen Forschungscampus „Stimulate“, wo Universität und Start-Ups an der Entwicklung modernster Medizintechnik arbeiten – vom Dental-MRT bis hin zur minimalinvasiven Tumorbekämpfung über Mikrowellenstrahlung.

Abgerundet wurde das Programm durch die Verleihung der Abschlusszeugnisse an die 19 Absolventinnen der jüngst beendeten Aufstiegsfortbildung zur ZMP sowie ein gemeinsames Grillbüffet zum Abschluss eines gelungenen Tages.

Kammerversammlung beschließt deutliche Erhöhung der Vergütung für Auszubildende zum/zur Zahnmedizinischen Fachangestellten

Kammerversammlung beschließt deutliche Erhöhung der Vergütung für Auszubildende zum/zur Zahnmedizinischen Fachangestellten

Die Delegierten der Kammerversammlung der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt haben auf der zurückliegenden Versammlung am 14. Juni 2023 einstimmig eine Erhöhung der Vergütung für Auszubildende zum/zur Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) beschlossen. Zwei Jahre nach der letzten Erhöhung soll die monatliche Vergütung ab dem 1. August 2023 dann 850 Euro für das erste, 950 Euro für das zweite und 1.050 Euro für das dritte Lehrjahr betragen. Aktuell sind es 750, 800 bzw. 900 Euro. Unter Berücksichtigung des demografischen Wandels müsse man dafür Sorge tragen, dass die Attraktivität des ZFA-Berufsbildes verbessert werde. Ein Baustein dabei sei eine angemessene Ausbildungsvergütung, die der der Nachbarländer entspreche, um eine Abwanderung von Fachkräften zu vermeiden, erklärte Dr. Mario Dietze, Referent für Zahnärztliches Personal im Vorstand der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt.

Zahnärzteschaft Sachsen-Anhalts protestiert am 28. Juni 2023 vor dem Landtag

Zahnärzteschaft Sachsen-Anhalts protestiert am 28. Juni 2023 vor dem Landtag

„Faule Politik – faule Zähne“ – unter diesem Slogan protestiert die Zahnärzteschaft Sachsen-Anhalts am Mittwoch dem 28. Juni 2023 ab 9 Uhr vor dem Landtag von Sachsen-Anhalt auf dem Magdeburger Domplatz. Bei der vom Landesverband des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte (FVDZ) angemeldeten Veranstaltung sollen sowohl Honorarkürzungen und Leistungsbudgetierung durch die Bundesregierung als auch das Nichtstun der Landesregierung angesichts des sich anbahnenden Versorgungsnotstandes – bis 2030 erreicht die Hälfte der hiesigen Zahnärztinnen und Zahnärzte das Rentenalter – an den Pranger gestellt werden. Erst kürzlich hatte die Landesregierung der Einführung einer Landeszahnarztquote, wie sie auch für Allgemeinmediziner und Öffentlichen Gesundheitsdienst eingeführt wurde, eine Abfuhr erteilt. All dies geht am Ende zu Lasten der Mundgesundheit der Bevölkerung.

 

„Wir stehen gemeinsam mit unserer Schwesternkörperschaft KZV zu einhundert Prozent hinter dieser Protestaktion“, erklärte Dr. Carsten Hünecke, Präsident der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt und niedergelassener Zahnarzt aus Magdeburg. Scharf kritisierte er die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im Rahmen des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes veranlasste Budgetierung sowie dessen fortgesetzte Weigerung, die Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) zu novellieren – hier liegt der Punktwert für die Bewertung privatzahnärztlicher Leistungen seit 1988 unverändert bei 11 Pfennig. Hier zeige sich einmal mehr die Geringschätzung niedergelassener (Zahn-)Arztpraxen, die die ambulante Gesundheitsversorgung in Deutschland tragen, so Hünecke. Er forderte alle Mitglieder der ZÄK auf, sich am Protest zu beteiligen.

 

Konkret fordert die Zahnärzteschaft Sachsen-Anhalts vor dem Landtag eine Abschaffung der Budgetierung und landeseigene Maßnahmen zur Sicherung der zahnärztlichen Versorgung – im Interesse der Patientinnen und Patienten in Sachsen-Anhalt.

4. Herzwoche Sachsen-Anhalt

4. Herzwoche Sachsen-Anhalt vom 19. bis 24. Juni 2023 – Zahnarztpraxen können kostenfrei Aktionspakete bestellen

Die Sterblichkeit durch akuten Herzinfarkt ist in Sachsen-Anhalt besonders hoch und nur die Wenigsten wissen, wie stark sich die Zahn- und Mundgesundheit auf die Herzgesundheit auswirken kann. Es bedarf einer breiten Aufklärung der Bevölkerung, weshalb sich die Zahnärztekammer – wie auch in den Vorjahren – als Kooperationspartner an der landesweit gestreuten Informationskampagne zur Herzwoche Sachsen-Anhalt beteiligt.

Die Deutsche Herzstiftung hat zahlreiche Informationsmaterialien herausgegeben. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, werden die Materialien landesweit verteilt und in Arztpraxen, Zahnarztpraxen, Apotheken und weiteren Stellen ausgelegt. Zahnarztpraxen können die Informationsmaterialien in Form von Aktionspaketen kostenfrei in der Zahnärztekammer abfordern.

Kontakt:

Julia Fleischer

fleischer@zahnaerztekammer-sah.de

Tel: 0391 739 39 17

Herzwoche 2023 Aktionspakete

Hintergründe und Veranstaltungen:  https://www.dein-herz-und-du.de/

Erfolgreiche Berufskundevorlesung in der ZÄK

Erfolgreiche Berufskundevorlesung

44 Studierende des zehnten Semesters der Zahnmedizin der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg kamen am 19. April 2023 zum Start der Berufskundevorlesung in die Zahnärztekammer nach Magdeburg. Vier Vorlesungstermine wurden gemeinsam organisiert. Auch die KZV hatte die Möglichkeit, sich vorzustellen. Die Bereiche Berufsausübung, Altersvorsorge, Recht und Fort- und Weiterbildung machten die Vorlesungen komplett. Interessiert folgten die Studierenden dem Vortrag des Präsidenten Dr. Carsten Hünecke. Seine Themen: Was hat die Zahnärztekammer für Aufgaben, warum muss ich dort Mitglied werden, welchen Service bietet die Kammer und vieles mehr. Geschäftsführerin Christina Glaser informierte über die ersten Schritte nach dem Examen bezüglich Anmeldung und Approbation. Anschließend berichtete Dr. Tilo Schwaar (Magdeburg) über seinen Weg in die Niederlassung und wie sich seine Praxis in 30 Jahren Berufstätigkeit entwickelt hat. Die Rollen des Generalisten und des Spezialisten wurde deutlich gemacht.

Nächste Ausgabe der Zahn(kul)tour führt nach Zeitz

Nächste Ausgabe der Zahn(kul)tour führt nach Zeitz

In der nächsten Ausgabe der interdisziplinären Gesprächsreihe „Zahn(kul)tour)“ der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt geht es am Donnerstag, dem 25. Mai ab 17 Uhr auf den Spuren der Nachfahren Martin Luthers ganz in den Süden des Landes, nach Zeitz. Dort befindet sich die Lutheriden-Bibliothek, die sich der Sammlung und Sicherung von Schrifttum zur Familiengeschichte widmet. Hüterin und Luther-Nachfahrin Henriette Rossner-Sauerbier führt uns durch die Bibliothek, im Anschluss gibt es ein Gespräch und einen Imbiss. Die Anmeldung ist noch bis zum 12. Mai möglich bei bei Andrea Sage, Tel.: 0391 7393921, sage@zahnaerztekammer-sah.de.

Digitales Berichtsheft für erstes Ausbildungsjahr ist da

Digitales Berichtsheft für erstes Ausbildungsjahr ist da

Seit Anfang März 2023 können die Auszubildenden des ersten Ausbildungsjahres nun den digitalen Ausbildungsnachweis, das sogenannte Berichtsheft, nutzen. Hierfür haben die Auszubildenden und die Ausbildungspraxen je einen Zugangscode per Brief erhalten, um sich anmelden zu können. Alle Ausbilder/Ausbilderinnen sollen ihre Auszubildenden zur regelmäßigen Führung des „Berichtsheftes“ anhalten, denn es dokumentiert die gesamten Ausbildungsinhalte und dient als Nachweis für die Kenntnisse und Fähigkeiten, die der/die Auszubildende erworben hat. Zudem ist der ordnungsgemäß geführte und abgezeichnete Ausbildungsnachweis gemäß § 43 Abs. 1 Nr. 2 BBiG eine Zulassungsvoraussetzung zur Abschlussprüfung.

 

Kalenderwöchentlich tragen die Auszubildenden ein, welche Tätigkeiten sie in der Praxis ausgeführt haben und welche Themen in der Berufsschule behandelt wurden. Zudem werden zusätzliche Unterweisungen oder Lehrgespräche dokumentiert. Sind die Eintragungen für die Woche erledigt, bekommt der Ausbilder/die Ausbilderin diese zur Kontrolle gesandt. Gibt es keine Beanstandungen, kann die Freigabe durch den Ausbilder/die Ausbilderin erfolgen. Es ist ein Azubiheft-Team (Support-Team) eingerichtet, welches man bei technischen Problemen kostenfrei kontaktieren kann.

Fragen zur Führung des Ausbildungsnachweises beantwortet Cornelia Stapke, Tel.: 0391 73939 26, stapke@zahnaerztekammer-sah.de.

Mit Biss bis ins hohe Alter!

Mit Biss bis ins hohe Alter!

Mit dem Renteneintritt zahnlos? Das war mal! Bei gesunder Ernährung, guter Mundhygiene und regelmäßigen Zahnarztbesuchen können die eigenen Zähne ein Leben lang halten. „Vitale Zähne sind entscheidend für eine genussvolle Nahrungsaufnahme und die Teilnahme am sozialen Leben“, sagt Dr. Nicole Primas, Referentin für präventive Zahnheilkunde in der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt, Zahnärztin aus Magdeburg und Autorin der aktuellen Ausgabe 113 der Patientenzeitschrift „ZahnRat“ zur Seniorenzahnheilkunde. „Mit Biss bis ins hohe Alter – das ist nicht nur eine Frage der eigenen Gesundheit, sondern auch ein gesamtgesellschaftliches Anliegen der Zahnärzteschaft“, ergänzt Dr. Jochen Schmidt, Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt und Zahnarzt aus Dessau-Roßlau. Schließlich soll Mitte der 2030er Jahre jeder vierte Deutsche im Rentenalter sein.

Titelseite Zahnrat Nummer 113

Der neue „ZahnRat“ beschreibt die Veränderungen des Mundraumes im Alter, erklärt verschiedene Arten von Zahnersatz und gibt Tipps für die Reinigung von Mund, Zähnen und Prothesen. Ein weiteres Kapitel widmet sich der Mundgesundheit Pflegebedürftiger. Das achtseitige Heft liegt kostenfrei in allen Zahnarztpraxen des Landes aus und ist im Internet als PDF zum Lesen verfügbar. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.zahnrat.de oder auf Facebook unter www.facebook.com/zahnrat.de.

Zum ZahnRat:

Die Patientenzeitschrift ZahnRat wird seit mehr als 20 Jahren gemeinsam von den Landeszahnärztekammern Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Thüringen sowie der KZV Sachsen-Anhalt herausgegeben. Mit jeder Ausgabe widmet sich der ZahnRat einem zahnmedizinischen Thema.

Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte spendet mobile Behandlungseinheit für Projekt Bahnhofsmission

Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte spendet mobile Behandlungseinheit für Projekt Bahnhofsmission

Unerwartete Hilfe für das Projekt Bahnhofsmission: Die Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte (HDZ) bot an, den ehrenamtlich tätigen Zahnärztinnen und Zahnärzten, die sich unter Betreuung durch die Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt bei der zahnmedizinischen Erstbetreuung Bedürftiger an der Bahnhofsmission Magdeburg engagieren, eine neue mobile Behandlungseinheit zur Verfügung zu stellen. Dr. Nicole Primas und Julia Fleischer vom Referat Prävention der ZÄK zögerten nicht lange, nahmen das Angebot an und fuhren am 28. März 2023 zur HDZ-Zentrale ins niedersächsische Göttingen, um die Dentalone von NSK abzuholen. Stiftungsvorstand Dr. Klaus Sürmann und sein Kollege Tristan Thiel erwarteten die beiden bereits und führten sie ins HDZ-Lager, wo die Einheit schon gut verpackt auf sie wartete.

Mobile Einheit

„Wir haben mit Spendengeldern mobile Einheiten für verschiedene Einsatzgebiete anschaffen können“, berichtete Dr. Sürmann. Generell erhalte das HDZ gerade viel Material aus schließenden Praxen. Gut erhaltene Kleingeräte und Instrumente würden aufbereitet und neu verpackt einer weiteren Nutzung zugeführt.

Die NSK-Dentalone ist knapp 18 Kilogramm schwer, kann als Trolley transportiert werden und braucht nur einen Stromanschluss, um den integrierten Kompressor, die Saugpumpe und die variable Fußsteuerung in Gang zu bringen. Sie verfügt über einen Mikromotor, einen Multifunktions-Ultraschallscaler, eine Dreifunktionsspritze mit LED-Licht und einen Speichelsauger inklusive Frisch- und Abwassertank. „So eine Einheit hat uns noch gefehlt“, sagte Dr. Nicole Primas freudestrahlend. Damit sei auch in der Bahnhofsmission die Entfernung von Zahnstein, das Legen einer Füllung oder das Ziehen von Zähnen möglich. Das Team der Prävention brachte die Dentalone gleich im Anschluss zur Praxis der Magdeburger Zahnärztin Silke Piasecki, die gleich am nächsten Tag erfolgreich damit im Einsatz war. Die Wartung, Aufbereitung und Desinfektion der Einheit wird die Praxis Dr. Primas übernehmen.