Zahn(kul)tour führte nach Gatersleben

Die „Zahn(kul)tour“, interdisziplinäre Gesprächsreihe der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt, machte am 30. April Station im Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben (Salzlandkreis). In der Forschungsreinrichtung mit 500 Beschäftigten werden Struktur, Funktion und Evolution des Erbmaterials wichtiger Kulturpflanzen und ihrer wilden Vorgänger erforscht, wie Institutsdirektor Prof. Dr. Andreas Graner den Zahnärztinnen und Zahnärzten berichtete. Forschungsziel ist die effiziente und nachhaltige Nahrungs-, Energie- und Rohstoffversorgung – was vor dem Hintergrund einer wachsenden Weltbevölkerung, des Klimawandels und globaler Krisen aktueller denn je ist, so Graner. Bis 2050 müssen ca. elf Milliarden Menschen mit Nahrungsmitteln versorgt werden.

Einen wichtigen Beitrag dazu liefert die IPK-Genbank, die mit einem Bestand von mehr als 150.000 Mustern aus knapp 3.000 Arten zu den weltweit größten Einrichtungen ihrer Art gehört. Bei -18 Grad werden die Muster in großen Kühlhäusern gelagert, wovon sich die Besucher selbst überzeugen konnten. Überaus beeindruckend war auch die neuerdings „Phenosphere“ genannte Pflanzenkulturhalle, in der Umweltbedingungen wie Licht, Temperatur, Luft- und Erdzusammensetzung strikt kontrolliert werden können. Die erst kürzlich in Betrieb gegangene Anlage erlaubt es den IPK-Forschern z.B., die Reaktion von Kulturpflanzen auf geänderte Umweltbedingungen wie etwa den Klimawandel systematisch auszuprobieren.

 

Wer sich die Arbeit des IPK selbst anschauen möchte, kann dies beim Tag der Offenen Tür am 18. Juni 2022 tun. www.ipk-gatersleben.de