ZFA-Quereinsteiger – eine besondere Klasse hat es geschafft

Es ist geschafft: Nach zwei Jahren intensivem Lernen, aufwändigem Pendeln zwischen Wohnort und Berufsschule sowie forderndem Praxisalltag haben die Quereinsteiger, die beim landesweit einmaligen Modellprojekt des Magdeburger Bildungsträgers FIT gGmbH und der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt den Beruf des / der Zahnmedizinischen Fachangestellten erlernt haben, am 29. September 2023 bei einer Feierstunde im Fortbildungsinstitut der ZÄK ihre Zeugnisse entgegengenommen. Der gesamte Jahrgang hat bestanden – die Prüfungsergebnisse belaufen sich auf 1x sehr gut, 4x gut, 4x befriedigend und 3x ausreichend.

Dr. Mario Dietze, Referent für Zahnärztliches Personal im Vorstand der ZÄK, ließ in seiner Laudatio zwei bewegende Jahre Revue passieren – schließlich war die Klasse noch in der Corona-Pandemie gestartet, was entsprechende Einschränkungen mit sich brachte. Mit der nun absolvierten Ausbildung – in heutigen Zeiten keine Selbstverständlichkeit mehr – könnten die frisch gebackenen ZFA nun selbstständig in ihren Zahnarztpraxen arbeiten und Menschen helfen. Den erlangten Abschluss wollte Dr. Dietze dabei nicht als Ende, sondern nur als Etappenziel verstanden wissen, denn dieser eröffne ebenfalls die Möglichkeit für eine Aufstiegsfortbildung zum/zur ZMP oder ZMV oder sogar für ein Studium. Attraktive Arbeitsplätze wird es in Zeiten des Fachkräftemangels in jedem Fall geben. Bei den zwölf Quereinsteigern – elf Frauen und ein Mann – von denen einige bereits zuvor in Zahnarztpraxen gearbeitet hatten, reicht die Altersspanne von Mitte 20 bis Mitte 50. Sie kommen aus allen Ecken Sachsen-Anhalts, von Gardelegen über die Landeshauptstadt, den Harz und Dessau bis nach Zahna-Elster und Bad Lauchstädt. Zwei Tage in der Woche, dienstags und freitags, drückten sie in Magdeburg die Schulbank, um sich den Unterrichtsstoff zu erarbeiten, den reguläre ZFA-Azubis in drei Jahren lernen.

 

Für die Ausbilderpraxen lohnt sich die Anstellung eines Quereinsteiger-Azubis gleich doppelt, denn die Ausbildung wird von den Arbeitsagenturen und den Jobcentern u. a. mit Bildungsgutscheinen, aber auch mittels des Qualifizierungschancengesetzes (Qualifizierungsoffensive „WEITER.BILDUNG!“) gefördert. Dieses unterstützt Unternehmen u. a. dabei, aus geringqualifizierten Mitarbeitern Fachkräfte zu entwickeln. Arbeitgeber werden mit Zuschüssen bei den Lehrgangskosten und dem Arbeitsentgelt während der Weiterbildung gefördert. Das Angebot wendet sich an Mitarbeiter ohne Berufsabschluss bzw. an Arbeitssuchende sowie an Zahnärzte, die entsprechend Mitarbeiter ohne passenden Berufsabschluss beschäftigen. An einer Teilnahme interessierte Zahnarztpraxen bzw. potenzielle Azubis können sich gerne bei der FIT-Bildungs gGmbH melden: Im Oktober 2024 soll ein neuer Kurs starten, falls genügend Teilnehmende zusammenkommen. Kontakt: c.specht@fit-bildung.de, Telefon: 0391 / 60844-47.