Kammerversammlung befasst sich mit Problemen des Berufsstandes

Die Delegierten der Kammerversammlung der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt haben sich bei ihrer Sitzung am 23. November 2019 mit den jüngsten Entwicklungen des Berufsstandes befasst. Wie der Vorstand um Präsident Dr. Carsten Hünecke in Rechenschaftsberichten darlegte, eröffneten Investoren in Deutschland immer mehr Zahnmedizinische Versorgungszentren (MVZ), die auf Profit ausgerichtet sind und außerhalb der Versorgungsstruktur stehen. Dazu kommen aus der EU im Rahmen der Deregulierung immer neue Angriffe auf das deutsche System der Freiberuflichkeit und Selbstverwaltung. Die Auswirkungen der durch die Bundesregierung forcierten Digitalisierung im Gesundheitswesen beschäftigte die Kammerversammlung ebenso wie der drohende Fachkräftemangel bei Zahnärzten und Praxisteams im Land. Auch die Sicherheit der eigenen Altersvorsorge war Thema.

Mit mehreren Anträgen forderten die Delegierten der Kammerversammlung Landes- und Bundesgesetzgeber u. a. auf, Transparenz bei Fremdinvestoren in der Zahnmedizin zu schaffen, Landeskindern besseren Zugang zum Zahnmedizinstudium zu ermöglichen, Klassen für ZFA-Umschüler zu bilden, den Bürokratieabbau in den Praxen zu forcieren und den vollen Schutz der Patientendaten im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung zu gewährleisten.

Die Kammerversammlung ist das höchste Gremium der Zahnärztekammer. Sie hat in ihrer derzeit siebten Legislaturperiode 48 Mitglieder, die die Interessen von insgesamt 2.442 Zahnärzten in Sachsen-Anhalt (Stand 18. Juni 2016) vertreten.