Risikofaktoren parodontaler Erkrankungen –

Welche Faktoren beeinflussen die Entstehung sowie die Progression der Parodontitis und gibt es einen Zusammenhang mit systemischen Erkrankungen?

Referent: Dr. med. dent. Moritz Scheidgen

Die Parodontitis ist eine bakteriell induzierte chronisch-entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates. Sie wird von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Dazu zählen das Vorhandensein spezifischer Bakterien und Viren, Entzündungen, genetische Faktoren, immunologische Faktoren, Gesundheitsbewusstsein und Ernährungsgewohnheiten, ebenso wie die Fähigkeit mit Stress umzugehen.

Pathogene Mikroorganismen stellen eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für die Entstehung und das Fortschreiten einer Parodontitis dar. Normalerweise werden die Mikroorganismen durch verschiedene Abwehrmechanismen des menschlichen Körpers kontrolliert. Mikroorganismen können jedoch zur Destruktion des Parodonts führen, indem sie die Wirtsabwehr teilweise umgehen, unterdrücken, fehlleiten oder eine überschießende Wirtsreaktion induzieren. Neben den parodontalpathogenen Mikroorganismen sind verschiedene exogene und endogene Risikofaktoren für die Entstehung und das Fortschreiten der parodontalen Erkrankung erforderlich.

Im Zuge der Fortbildungsveranstaltung werden neben den Risikofaktoren, die mit der Entstehung sowie Progression einer Parodontitis vergesellschaftet sind, auch mögliche Auswirkungen der Erkrankung auf den Gesamtorganismus beleuchtet. Nach heutigem Wissensstand kann es als erwiesen angesehen werden, dass eine unbehandelte bzw. unzureichend kontrollierte Parodontitis die allgemeine Gesundheit beeinträchtigen, die Anfälligkeit für bestimmte systemische Erkrankungen erhöhen und deren Verlauf ungünstig beeinflussen kann.

Welche Konsequenzen ergeben sich für die Betreuung parodontal erkrankter Patientinnen und Patienten in der täglichen Praxisroutine und welchen besonderen Stellenwert haben die Prophylaxemitarbeiterinnen und -mitarbeiter?